Schönster Platz Norddeutschlands mit Giebel-Ensemble aus Gotik, Barock, Klassik und Historismus. Der Name Sand verweist auf die unbefestigte Form des Kreuzungspunktes zwischen den Keimzellen der Stadt: Mons, Pons, Fons – Berg, Brücke, Quelle. Gemeint sind der Kalkberg und die Burg, die Siedlung Modestorpe an der Ilmenau sowie die Saline und das Salz. Der Sand war zugleich Warenumschlagsplatz für den Fernhandel Richtung Braunschweig, Hamburg und Lübeck. 1229 erstmals erwähnt, mit 225 Meter Länge der größte Platz der Innenstadt.
Der Platz Am Sande spiegelt mit seinen Häuserfassaden Architekturgeschichte vom 15. – 20. Jahrhundert wider. Die gotischen Treppengiebel der Häuser Nr. 6/7 sind reich mit Taustein gegliedert mit lang nach unten ziehenden Blendarkaden, also eine senkrechte Gliederung. Auf der gegenüber liegenden Seite des Platzes befindet sich am Haus Nr. 43 einer der ältesten Giebel Lüneburgs. Hier befand sich der Hamburger Bierkeller, in dem der Rat der Stadt Fremdbier aus Hamburg verkaufte. Über den Zwillingsfenstern in den Blenden des Treppengiebels sind Terrakotta-Wimperge eingebaut. Beachtenswert auch die im 16. Jahrhundert errichteten Häuser Nr. 45/46. Neben dem Haupthaus mit seinem Treppengiebel, dem Wechsel von glasierten und unglasierten Formsteinen und dem Taustein, befindet sich ein traufenständiger Flügelbau